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19. Mai 2024

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Neue Forschungsinfrastruktur gegen die Klimakrise

Neue Forschungsinfrastruktur gegen die Klimakrise© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich forciert angewandte Forschung für die Landwirtschaft. Eröffnung spezieller Klimakammern am Austrian Institue of Technology in Tulln. Resilienz der Agrarwirtschaft gegenüber dem Klimawandel im Fokus.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich eröffnete kürzlich die neuen Klimakammern des Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln. Die technologisch wie wissenschaftlich letztaktuelle Einrichtung soll einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft darstellen und darauf abzielen, nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

„Mit den Klimakammern stärken wir nicht nur die Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Niederösterreich, sondern auch die Resilienz unserer Agrarwirtschaft gegenüber dem Klimawandel“, so Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin (ÖVP) von Niederösterreich. „Die Initiative ‚d4agrotech‘ ist ein klares Bekenntnis zu Forschung und Innovation in Niederösterreich. Diese Anlagen sind ein zentraler Bestandteil der Strategie, unser Bundesland als einen führenden Standort für landwirtschaftliche Forschung und nachhaltige Entwicklung in Europa zu etablieren“, erläuterte Mikl-Leitner.

Allein in Niederösterreich jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von Landwirtschaft abhängig
„Indem wir die Spitzenforschung fördern, unterstützen wir die lokale Landwirtschaft und tragen auch dazu bei, die Herausforderungen des Klimawandels und der Nahrungsmittelsicherheit anzugehen“, betonte die Landeshauptfrau weiters. Tulln gelte mittlerweile als Forschungs-Zentrum, wo unter anderem mit dem AIT und dem „Haus der Digitalisierung“ perfekte „Schnittstellen“ zwischen Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft entstanden seien. „Allein in Niederösterreich ist rund jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig“, so Mikl-Leitner.

„Im Jahr 1950 hat ein bäuerlicher Betrieb nur zehn Menschen mit Lebensmitteln versorgt, heute ernährt ein Landwirt bereits 120 Landsleute“, untermauert Niederösterreichs Landeshauptfrau auch die große volkswirtschaftliche Bedeutung. „Diese Entwicklung hat der technologische Fortschritt ermöglicht und daher ist es Niederösterreich als Österreichs größtem Bundesland auch so wichtig, die Landwirtschaft zu fördern und zu unterstützen“, ergänzt NÖ-Landeshauptfrau im Rahmen der Eröffnung.

Erhöhte Erntesicherheit und umweltfreundliche Düngemittel
Die Klimakammern ermöglichen es Forschern, unter kontrollierten Bedingungen zu studieren, wie verschiedene Pflanzenarten auf extreme Wetterbedingungen und Klimawandel reagieren. „Wir können so früh analysieren, wie Pflanzen auf Umweltbedingungen und Schädlinge reagieren und wie effizient sie Nährstoffe nutzen“, erklärte Alexander Svejkovsky, Geschäftsführer des AIT. „Diese detaillierten und digital erfassten Informationen helfen uns, Pflanzen mit höherer Toleranz und Effizienz zu identifizieren“, so Svejkovsky. Die Forschung soll die Erntesicherheit erhöhen und parallel umweltfreundliche Düngemittel- und Pestizidlösungen entwickeln.

„d4agrotech“ ist eine gemeinsame Initiative von Austrian Institute of Technology (AIT) und Land Niederösterreich, welche eine ganzheitliche Erhebung und Analyse von landwirtschaftlichen Daten sowie treffsichere Vorhersagen und maßgeschneiderte Empfehlungen ermöglichen soll. Die Klimakammern helfen, jene Pflanzensorten auszuwählen, die sich besser an Umweltbedingungen anpassen und somit zur Sicherung des Ernteertrages beitragen können. Das Projekt wird durch EU-Förderungen unterstützt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024